Ein leeres Blatt vor mir.
Sinnliche Musik.
Wochenlang schon plätschern Gedanken durch meinen Kopf. Aber sie fanden keinen Halt. Sie verloren sich auf dem Weg in meine Fingerspitzen.
Ich fragte immer wieder mein Herz, was es braucht.
Es sagte:
„Lass sie fließen und einfach sein. Du kannst nichts festhalten, was nicht bleiben will. Es sei denn, Du tust es mit Gewalt. Wie früher. Heute ist heute und heute kannst Du Sanftheit und Liebe wählen. Für mich. Für Dich. Für die Welt.“
Das Papier blieb weiß. Aber mein Herz erfüllt. Mein Körper entspannt.
Ich weiß, wie süß sich Schreiben aus dem Herzen und der Seele anfühlt. Jeder Satz wie ein langer Kuss.
Seither schmeckt jedes Wort schal, das nicht dort entspringt.
Ich höre die Stimmen in mir, die sagen: „Du bist zu anspruchsvoll. Du willst zu viel.“
Und sie haben recht, ich bin anspruchsvoll und will verdammt viel.
Nur lange hab ich mich nicht getraut, das zuzugeben.
Aus Angst, am Ende mit leeren Händen da zu stehen.
Und allein.
Vor einem Blatt Papier ohne Buchstaben.
Vor einem einsamen Leben. Niemand, der mich sieht.
Niemand, der es hört. Das Flüstern meines Herzens.
Siehst Du – das kommt davon, wenn man sich nicht zufrieden gibt. Wer viel will, bekommt am Ende nichts …
Nur wie sehr erfüllt uns Nahrung, die zwar den Hunger stillt, aber nicht die Sinne streichelt?
Ich habe viel Hunger.
Nach Berührung.
Nach Riechen.
Nach Schmecken.
Nach Fühlen.
Nach Genießen.
Nach Leben.
Ich will nicht nur Buchstaben aneinander reihen. Ich will ihre Energie einatmen.
Ich will nicht nur Beziehungen führen. Ich will sie fühlen mit jeder Zelle meines Körpers.
Ich will nicht nur Essen zu mir nehmen. Ich will, dass es mit meiner Zunge eng umschlungen Zouk tanzt.
Ich will nicht nur Dinge tun. Ich will sie lieben und mich ihnen hingeben.
Fühle ich das alles in meinem ‚normalen’ Leben? Manchmal ja und oft auch null.
Ich will mehr davon.
Jetzt in diesem Moment aber fühle ich es.
Wie Samt auf meiner Haut.
Während sanfte Klänge in meine Ohren hinein rieseln.
Ganz im Hier sein.
Heart wide open. ❤️